Nachdem ich im März 2010 wegen meiner Infarkterkrankungen zunächst ins Kreiskrankenhaus
St. Ingbert und dann in die Universitätsklinik in Homburg eingeliefert worden
war, wurde ich von da - mittlerweile waren zweieinhalb Wochen verstrichen - zur
Rehabilitation in die Reha-Klinik Blieskastel überwiesen.
Gegen Ende des Aufenthaltes dort riet man mir, mich wegen meiner
Bluthochdruckerkrankung, die letztlich zu den Infarkten geführt hatte, in
psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Die Krankheit ist - wie ich
nachträglich feststellen muss - schon recht früh in meinem Leben aufgetreten.
Bereits als Jugendlicher hatte ich mit häufigen Schweißausbrüchen zu kämpfen,
ihnen aber leider zu wenig Bedeutung zugemessen.
Meine Kniebeschwerden wurden nach und nach immer drängender, der Bewegungsmangel
größer. Leider habe ich mich weiterhin so ernährt, als stünde ich noch mitten
im Sportlerleben. Der Hauptgrund für meine Erkrankung scheint aber darin zu
liegen – das Geständnis fällt mir recht schwer -, dass ich viel zu spät zum
Arzt ging. Der Stress, den ich dann noch
beruflich hatte, gab mir den Rest.
Ich suchte also nach dem Klinikaufenthalt den Therapeuten vor Ort in
Blieskastel auf, stellte aber im Verlauf eines netten Gesprächs fest, dass
dieser auf psychische Probleme spezialisiert ist, die daraus resultieren, dass
Infarktpatienten wieder ins Berufsleben eintreten wollen. In meinem Falle traf
das nicht zu, wie man mir schon sehr früh auseinander gesetzt hatte. Der
freundliche Herr empfahl mir allerdings die der Reha-Klinik angeschlossene
Praxis eines anderen Therapeuten, der auf Fälle wie meinen spezialisiert ist.
Eine Zeit lang nach meiner Entlassung nach Hause erhielt ich dort
auch einen Termin. Der Therapeut - wie sich herausstellte ein
Universitätsprofessor - hörte sich zwischen zwei Terminen außer Haus meine
Geschichte etwa 30 Minuten lang an und verwies mich dann an einen seiner
Assistenten. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Leider erfuhr ich mehr
oder minder beiläufig, dass der Assistent in Gruppentherapie mehrere Lehrer
betreute, alle wohl mit ähnlichen Symptomen wie ich. Ein Rudel Lehrer oder
Lehrerinnen mit psychischen Problemen war natürlich so ziemlich das Letzte, was
ich in meinem Zustand gebrauchen konnte, weil ich Ähnliches während meiner
Dienstzeit in verschiedenen Lehrerzimmern zur Genüge erlebt hatte - leider ohne
Therapeut. Ich nahm also Abstand von der Teilnahme an diesen Sitzungen. Dass
ich nach wie vor an die Notwendigkeit meiner Behandlung durch eine Fachkraft
glaube, mag man aus der Tatsache ersehen, dass ich auch um einen Termin in der
therapeutischen Praxis nachsuchte, die der meines Neurologen assoziiert ist. Leider
klagte die Dame, bei der ich dann einen Termin erhielt, ebenfalls über akute Arbeitsüberlastung
und verwies mich an eine Kollegin. Mittlerweile waren seit meiner Erkrankung
fast zwei Jahre vergangen und ich hatte drei Therapeuten unmittelbar und zwei
wenigstens virtuell kontaktiert.
Deshalb beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und im
Bewusstsein der Fehlerquellen, die in der Eigenanalyse stecken können, meine
Geschichte an dieser Stelle aufzuschreiben.
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