Ursachen für den Frust - nicht
nur bei mir
In all
den 36 Jahren, die ich im saarländischen Schuldienst verbracht habe, es war mit
der Referendarzeit Dienst an vier verschiedenen Schulen, hat sich mir immer der
Eindruck vermittelt, den Heine mit seinem Gedicht Erinnerungen aus Krähwinkels Schreckenstagen
vom Staatswesen des 19. Jahrhunderts erwecken will.
vom Staatswesen des 19. Jahrhunderts erwecken will.
Leider
bleibt am Ende lediglich die Gewissheit, nicht nur nichts erreicht zu haben,
sondern dass es – schlimmer noch – in all der Zeit mit dem Schulsystem generell
stetig bergab gegangen ist.
Natürlich
suche ich zu allererst bei mir selbst einen Teil der Schuld, muss mich aber auf
eine Art "Befehlsnotstand" – ein verbrannter Begriff, ist mir klar
–berufen, der mir deswegen durchgängig zu schaffen gemacht hat, weil alle
Initiativen, Anregungen, Meinungen, die ich ergriff oder äußerte, entweder
durch politische Entscheidungen im saarländischen Parlament, durch Erlasse der
Kultusbürokratie, durch vorgeblich demokratische Abstimmungen im jeweiligen
Kollegium und vor allem durch Druck aus der Elternschaft unterlaufen wurden.
Flankierende Lektüre
Der
Lehrerberuf in der Öffentlichkeit
Merkwürdig
ist, dass du als Lehrer überall – ist durchaus wörtlich zu verstehen – sofort
unten durch bist, wenn du deinen Beruf ins Gespräch einwirfst. "Der Lehrer
hat morgens Recht und mittags frei" ist noch das harmloseste, aber am
schwersten auszurottende Vorurteil, mit dem die meisten Gesprächspartner darauf
reagieren. Meine Frau, seit vierzig Jahren Grundschullehrerin, wird dies wohl
teilweise bestreiten, womit sie auch durchaus Recht hat, weil Lehrerinnen nach
den Erfahrungen, die ich gemacht habe, selbst in Lehrerkollegien ein höheres
Ansehen genießen als Lehrer.
Heinrich
Böll schreibt im Vorwort zu seiner Erzählung "Die verlorene Ehre
der Katharina Blum":
"Personen
und Handlung (...) sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung
gewisser (...) Praktiken Ähnlichkeiten (...) ergeben haben, so sind diese
Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich."
Die
Schilderung meiner Jahre im saarländischen Schulwesen ist natürlich nicht frei
erfunden, sondern so aufgeschrieben, wie ich sie erlebt bzw. empfunden habe.
Allerdings sind auch im vorliegenden Blog Ähnlichkeiten mit realen Personen,
deren Namen ich nicht nenne, "weder beabsichtigt noch zufällig, sondern
unvermeidlich."
Einen
Aufsatz über die Bildungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland lesen
sie hier.
Im Wald zwei Wege boten sich mir dar, und ich nahm den der
weniger betreten war. Und das veränderte mein Leben.« ("Der Club der
toten Dichter", Anspielung auf Robert
Frosts Gedicht "The road not
taken")
"Two roads diverged in a wood, and I - I took the
one less traveled by, And that has made all the difference."
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